Wir schrieben das Jahr 1993, als ich pünktlich zum Abendprogramm im Fernseher, das Licht der Welt erblickte. Einen Namen hatten meine Mutter und meine Großmutter auch schnell zur Hand: Tobias. Heute, 24 Jahre später, ziehe ich aber die Kurzform Toby vor.

Seit meiner Geburt hat sich aber auch so noch einiges getan. Meinen Beißring und die Rassel habe ich beispielsweise gegen Füller und Skalpell getauscht, die mir im Uni-Alltag zur Hand gehen. Ich studiere Germanistik und Biologie auf Lehramt und plane in Zukunft den Schülern von der 5. Klasse bis hin zum Abitur das Leben “schwer“ zu machen.

 

Auch mein Kindheitshobby, sämtliche Schränke zu öffnen und deren Inhalte überall auf dem Boden zu verteilen, habe ich heute aufgegeben. Stattdessen widme ich meine freie Zeit ganz unterschiedlichen Projekten. Mal schreibe ich an einer Geschichte, mal bin ich als Schauspieler unterwegs, mal bastele ich ein Hörspiel, oder trete mit meiner fleischfressenden Pflanze bei einem Science Slam an. Ich liebe es kreativ zu sein und Menschen mit meiner Kreativität zu unterhalten.

Wenn ich früher einmal ausspannen wollte, lies ich mir von Anderen Märchen vorlesen und mampfte Grießbrei. Heute kann ich selbst lesen und verschlinge alles mögliche, von Goethe über J. K. Rowling, bis hin zu Stephen King. Die Schwäche für Grießbrei mit Zimt und Zucker ist allerdings geblieben.

Meine Augen kleben aber nicht nur auf dem gedruckten Wort, sondern auch immer wieder auf der Mattscheibe. Serien und Filme fesseln mich fast ebenso wie ein gutes Buch.

 

Kommen wir nun noch kurz zu meinem Dasein in der BJ, dann holt sich jeder noch ein Eis und wir machen Feierabend.

Während eines Sommerjobs versuchte man mich mit Flyern auf die BJ aufmerksam zu machen, was anfangs aber an meiner Gabe die Welt um mich herum auszublenden scheiterte.

Trotz aller Widrigkeiten habe ich mich dann dennoch eines Abends auf den Weg zur BJ gemacht. Ich durchquerte sengende Wüsten und eisige Tundren - Ok, nein, eigentlich bin ich nur in die Schwebebahn gestiegen und dann ein paar Meter gelaufen.

Obwohl ich ein eher ruhiger und schüchterner Zeitgenosse bin, habe ich mich in der Gruppe schnell wohlgefühlt. Heute möchte ich die ganzen Chaoten Montags nicht missen.

 

Nach einiger Zeit habe ich dann ein Angebot der Queeren Jugend NRW genutzt, um eine JuLeiCa zu machen und das war dann auch mein richtiger Einstieg hinter die Kulissen der BJ. Heute bin ich Teil des Beirats und dort besonders für den Vernetzungsaspekt verantwortlich. Abseits davon bin ich in der Regel Montags der Erste der da ist und die Räume aufschließt.

Für die Besucher habe ich immer ein offenes Ohr und eine Tasse Tee bereit. Ich bin davon überzeugt, dass sich Probleme und Sorgen gemeinsam besser aus der Welt schaffen.

 

Ich freue mich auf euren Besuch in der BJ!

 

TTS: Text to speech

Die Stimme wurde gesponsert von CereProc.